Eine Woche ist vergangen und die ersten Blessuren sind wieder verheilt. Zeit um ein Resume zu ziehen von einer Veranstaltung, auf die Läufer 4 Jahre warten mussten, den Marathon Deutsche Weinstraße in Bockenheim.
Insgesamt arbeiteten acht Athleten und Athletinnen auf den 10. April hin. Fünf nahmen dabei die Halbmarathon Distanz in Angriff, drei stellten sich sogar der vollen Distanz von 42,195km.
Die meisten Teilnehmer kamen schon am Samstag zum Veranstaltungsgelände, um ihre Unterlagen für den nächsten Morgen abzuholen. Zu diesem Zeitpunkt war das Wetter gut, teilweise sonnig und von dem Schneetreiben der letzten Tage war nichts mehr zu sehen. Nicht jedoch am Veranstaltungstag. Pünktlich zum Einlaufen setzte der Regen ein. Ein nicht ideales Szenario bei ca. 6 Grad. Ändern kann man jedoch daran nichts, also abhaken und sich auf das anstehende Rennen konzentrieren. Schließlich sind die Bedingungen für alle Starter an diesem Tag gleich.

Pünktlich um 10 Uhr fiel der Startschuss und die Läufer begaben sich auf die Strecke. Vorne in der Marathonführungsgruppe mit dabei, Max Rahm. Er nahm seinen zweiten Marathon in Angriff. Als die Führenden den ersten Anstieg in Asselheim in Angriff nahmen, hörte der Regen auf, eine zu begrüßende Wendung. Weiter hinten im Feld liefen die Eltern von Max, Sabine und Uwe Rahm. Beide trainierten die letzten Monate viel für diesen Tag und wollten eine gute Leistung im Marathon zeigen. Nach ca. 8 Kilometern bogen die drei Marathonis rechts ab und unsere Halbmarathonläufer links.

Als erstes bog Sascha Christmann an der Streckenteilung ab. Nach einer etwas längeren Erkrankung, war dies sein erster Wettkampf. Er wusste also nicht zu 100% was er heute im Stande war zu leisten. Vor allem nicht auf einem HM mit ca. 250HM. Naja, unser Sascha wäre nicht unser Sascha, wenn er sich nicht in etwas reinbeißen könnte. Dies tat er auch und kam nach 1:24:59h ins Ziel und sicherte sich damit den Sieg in seiner Altersklasse.

Nicht lange nach ihm erreichte Tim Andreas das Weintor in Bockenheim, welches das Ziel der Veranstaltung markiert. 1:36:25h benötigte Tim für den Kurs, seinen ersten Halbmarathon übrigens. Der erste Halbmarathon ist immer etwas besonders, die Nervosität noch etwas intensiver, die Adrenalinschübe noch etwas stärker. Chapeau vor der Leistung, nicht jeder sucht sich einen bergigen HM zum Einstieg in die längeren Distanzen aus.

Thomas Andreas stand am Sonntag Morgen ebenfalls im Startblock. Nach einer Verletzung hat sich Thomas wieder zurück ins Laufgeschehen gekämpft, mühsam, aber mit Erfolg. Deswegen sollte der erfolgreiche Halbmarathon als Sieg verbucht werden, eine Basis für alles was dieses Jahr noch kommt. Denn wir wissen alle, dass Thomas weit aus mehr in sich hat. Nichts desto trotz kam er nach 1:53:02h in Ziel, ein Erfolg.


Man könnte meinen Alexandra Lang und Heiko Haas hätten sich abgesprochen und einen festen Race-Plan ausgearbeitet. Beide überquerten die Zeitmessung bei KM10 nach ca. 55:30min. Die Hälfte ist geschafft und die andere Hälfte noch vor einem, eine schwere zweite Hälfte. Der Vorteil von großen Veranstaltungen, man kennt die Strecke, weiß was auf einen zukommt und kann sich darauf vorbereiten. Deswegen schien auch der letzte Teil der Strecke kein Problem für die Beiden zu sein, obwohl sie zu Beginn noch etwas an ihrer Leistungsfähigkeit zweifelten. Ein Gedanke zum verwerfen wie sich im Ziel herausstellte. Das Vorhaben unter 2 Stunden anzukommen war geschafft. Heiko Hass lief eine Zeit von 1:58:21h und Alexandra Lang eine 1:58:34h.

Als die letzten LC Läufer über die halbe Distanz im Ziel waren, nahm Max Rahm gerade die finalen 7-8 Kilometer in Angriff. Zuvor musste er bei KM14 die Spitze ziehen lassen, sammelte jedoch bei KM30 einen der vier Läufer wieder ein. Sein Rennen lief gut, besser als er dachte. Er vertraute auf sein Gefühl, und vergas die Uhr komplett unterwegs. Erst als er merkte, dass es für eine neue Bestzeit reichen kann, wurden die Blicke auf die Uhr erhöht. Was soll man sagen, es reichte. 2:30:30h neue persönliche Bestzeit auf einem Kurs mit knapp 500hm. Mit diesem Lauf sicherte er sich Platz 4 Gesamt, nur ca. 2min hinter dem Podest (AK 1. Platz).

Ein ebenso toller Lauf erwischte sein Vater Uwe Rahm. Er hatte die Uhr jedoch fest im Blick. Die Strecke war bekannt und somit auch die Zielvorstellung von 3:45h. Die vergangenen Wochen wurde hart trainiert im Hause Rahm und das schöne am Training ist, dass man den Fortschritt spürt, am eigenen Körper. Die Spitze eines Trainingsblocks ist dann das Gefühl, welches sich nach dem überqueren der Ziele einstellt, wenn die Uhr abgedrückt wird und ein erster Blick auf die Zeit geworfen wird. 3:43:58h, es ist geschafft und ebenfalls eine neue Persönliche Bestleistung.

Wie der spätere Sieger Simon Stützel (2:26:50) im Zielinterview sagte, mussten die Läufer heute 4 Jahreszeiten durchlaufen. Regen am Start und unterwegs, dann wurde es warm um KM14 bevor es nochmals kurz schneite bei KM30. Sabine Rahm musste leider in den letzten 15-20min nochmals gegen starken Regen und teilweise Hagel kämpfen. Dabei lief das Rennen in der Anfangsphase richtig gut. Nach den ersten Kilometern findet man seinen Rhythmus, weiß wer um einen herum ungefähr die gleiche Pace läuft. Danach heißt es Kilometer um Kilometer abspulen. Leider wurde dieser Flowzustand bei Sabine schließlich durch Krämpfe im Fußhebermuskel unterbrochen. Eine schmerzhafte Angelegenheit, die einen fast immer auf die Nase wirft. In solchen Situation heißt es Ruhe bewahren, verpflegen, ein wenig rausnehmen und sich neu sammeln. Leichter gesagt als getan, wenn zu allem Leid auch noch starker Regen einsetzt und die Temperaturen fallen und der Körper auskühlt. Eins ist aber sicher, aufgeben ist keine Option. Von den Teamkollegen in Empfang genommen, kam Sabine nach 4:10:45h ins Ziel und war sichtlich erleichtert. Nicht nur weil die Strapazen langsam nachlassen – nein, auch wegen der Zeit. Zwischen 4-4:15 war die Vorstellung und es hat trotz Hindernissen geklappt.
Schaut man sich die Leistungen an, hat sich der LC Donnersberg von seiner starken Seite präsentiert. Gesteckte Ziele wurden erreicht, Bestzeiten erlaufen und vor allem hat man Spaß gehabt. Es bleibt abzuwarten, was der ein oder andere in diesem Jahr noch zeigt, wo das gelbe Trikot noch vorne zu sehen ist.
